Entrepreneurship als Qualifikation der Zukunft

Published on: Jan 17, 2006
Entrepreneurship Campus

By Entrepreneurship Campus

Entrepreneurship als Qualifikation der Zukunft

Sonderveröffentlichung aus dem Buch:
Leistung - Lust & Last. Erziehen in einer Wettbewerbsgesellschaft.
Teil1 von Prof. Günter Faltin
Schon auf der Schule las ich gern von Henry Ford, Andrew Carnegie oder Joseph Schumpeter. Nicht als Unterrichtsstoff, sondern unter der Bank. Die Beschäftigung mit Ökonomie galt zu meiner Zeit als etwas Anrüchiges, ja Unanständiges. Dabei konnte ich mir kaum etwas Spannenderes und Lehrreicheres vorstellen. Selbst den Wirtschaftsteil der FAZ mußte ich heimlich lesen. Ich wurde zum Sparen erzogen. Mein erstes selbstverdientes Geld gab ich nicht aus, sondern legte es in Aktien an. Meine Eltern waren ebenso entsetzt wie meine Lehrer.

Klar, daß ich Ökonomie studierte. Zu meiner Überraschung erwies sich das Gebiet, das mir als so spannend erschienen war, an der Universität als trocken und langweilig. Was ich als höchst lebendig erfahren hatte, war in der wissenschaftlichen Darstellung nur mehr ein Leichnam, der seziert wurde. Nun fängt man ja auch im Medizinstudium im Anatomiesaal an, kommt dann aber irgendwann zum lebendigen Menschen. Darauf wartete ich im Ökonomiestudium vergebens. Die faszinierende Figur des Unternehmers, wie ich sie bei Schumpeter unter der Bank kennengelernt hatte, war durch das Postulat der Gewinnmaximierung und entsprechende Mathematik ersetzt. Ich brachte diese Art von Wissenschaft schnell hinter mich. Ohne Examensdruck beschäftigte ich mich fortan aber umso intensiver damit, wie Theorie und Praxis in der Ökonomie zusammenhängen.

Nun kommt es ja nicht selten vor, daß man gerade in den Bereich berufen wird, den man vorher scharf kritisiert hat. Als ich wenige Jahre später Hochschullehrer wurde, schwor ich mir, Ökonomie anders zu lehren. Wie besser könnte man dies tun, als am Beispiel einer Unternehmensgründung? Ich, Unternehmer werden? Das Wort ging mir damals noch schwer über die Lippen. Wie soll das bitte gehen? Braucht man dazu nicht ein Patent, viel Kapital, vor allem aber solides betriebswirtschaftliches Handwerkszeug? So jedenfalls sagt es die herrschende Lehre.

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