Knöpfe für Asperger-Autisten Arbeitsplätze

Veröffentlicht am: Oct 26, 2010
Entrepreneurship Campus

Von Entrepreneurship Campus

Knöpfe für Asperger-Autisten Arbeitsplätze

In Anlehnung an die Idee "Briefmarken für Bethel" wollen wir gebrauchte Knöpfe sammeln, um im Rahmen der Wiederaufbereitung Arbeitsplätze für betroffene Menschen mit Asperger Syndrom zu schaffen.


Menschen mit Asperger Syndrom
haben es oft schwer sich im sozialen Gefüge eines Betriebes zu halten, so das nicht selten der Arbeitsplatz immer wieder gewechselt werden muss oder Arbeitslosigkeit folgt. Dabei ist nicht die Qualifikation das Problem, sondern die Anforderungen, die ein Arbeitsplatz stellt NEBEN der beruflichen Tätigkeit.


Da hier oftmals Kommunikationsstörungen vorliegen führt das nicht selten zu Ausgrenzung und Überforderung am Arbeitsplatz und letztlich zur Unfähigkeit sich lange in einem Betrieb zu halten. Soziale Signale ausserhalb der gesprochenen Sprache werden kaum verstanden und das führt nicht selten zu Mobbing. Den meisten bleibt da nur der Rückzug, obwohl sie wirklich gerne etwas schaffen möchten. Dies wurde zuvor ausführlich im Internetforum mit vielen Gleichbetroffenen Diskutiert. Dort fanden sich viele Betroffene die sich den passenden Platz wünschten, so das daraus die Idee entstand. Dabei haben neben den speziellen Schwierigkeiten Menschen mit Asperger Syndrom ganz besondere Eigenschaften, von denen wir überzeugt sind, das sie sich auch gewinnbringend einsetzen lassen.


Die Begründerin der Idee
ist selbst betroffen und Vorstandsmitglied von Aspergia e.V. und war auf der Suche nach dem idealen Arbeitsplatz. Da lag der Gedanke nahe, ob sich damit nicht gleich eine Lösungsmöglichkeit für viele Leidensgenossen schaffen liesse. Die Speziellen Eigenschaften von Betroffenen Menschen mit Asperger Syndrom sollen hier besonders zur Geltung kommen. Da kein großartiges Eigenkapital vorhanden war, lag es nahe etwas zu konstruieren das sich leicht, also mit wenig Aufwand, bewerkstelligen lässt - zumindest zu Anfang. Daher kamen wir auf die Idee uns gebrauchte Knöpfe spenden zu lassen um diese wieder aufzubereiten und zu verkaufen. Dank des hervoragenden fotografischen Gedächtnisses dieser Menschen sind sie hervorragend in Mustererkennung, Sortieren und Ordnen, Kategorien finden und unterscheiden und nehmen ihre Arbeit da sehr genau. Einige sind Zahlen- und Rechenkünstler und manche sind echte "Cracks" am PC so soll mit der Zeit für jeden die passende Tätigkeit innerhalb des "Recyclingkreislaufs" gefunden werden.


Ökologische Nachhaltigkeit:

Unser Projekt befasst sich mit dem Recycling von Knöpfen.
In Anlehnung an die Aktion "Briefmarken für Bethel", sammeln WIR Knöpfe für Asperger. Die gebrauchten und an uns gespendeten Knöpfe, werden in mehreren Schritten wieder aufbereitet, sortiert und neu verpackt, oder daraus kunsthandwerkliche Gegenstände geschaffen. Somit kommen gebrauchte Knöpfe wieder zur Verwendung, anstatt in Kontainern zu landen.


Sozial-kulturelle Nachhaltigkeit:

Durch das gemeinsame Arbeiten an diesem Projekt, überwinden Menschen mit Asperger Syndrom schon viele Hürden und können aus sich herauswachsen. Dazu ist allerdings auch eine vertrauensschaffende Atmophäre notwendig, die auf die besonderen Bedürfnisse, aber auch Fähigkeiten des Einzelnen abgestimmt ist. Obwohl Menschen mit Asperger Syndrom sich mit manchen Reizen und Umgebungen schwer tun, könnten sie durch ein Projekt wie das unsere, an dem viele mitarbeiten, ein Gefühl der Gemeinsamkeit (und Teilhabe?) schaffen. Mit unserem Wachstum hoffen wir auch nebenbei die Chance zu bekommen, mehr Aufklärung über das Asperger Syndrom, z.B. in Form von Fortbildungen (nächstes Projekt: Fortbildungszentrum aus dem Spezialwissen der Asperger) für Betreuer, Lehrer, Erzieher und andere Fachleute, aber auch der breiten Bevölkerung betreiben zu können. Gemeinsam wollen wir mit dem Projekt wachsen und würden uns für später wünschen, damit ein ganz besonderes Wohnprojekt für Menschen aus dem Asperger-Spektrum verwirklichen zu können. Wir würden uns freuen, wenn wir die Idee in ganz Deutschland verfolgen könnten und somit möglichst viele Betroffene davon profitieren.


Wirtschaftliche Nachhaltigkeit:

Da wir die Knöpfe über Spenden sammeln und es sich um gebrauchte Knöpfe handelt, die wir wiederverkaufen, muss - damit das geschehen kann- einiges dazu getan werden. Sammeln, reinigen, sortieren, verpacken, erstellen eines Webangebots, etc. Damit können jede Menge Betätigungsfelder geschaffen werden.

  • Zwecks Einsparung der Miete für Geschäftsräume, wird der Verkauf der Knöpfe über einen Webshop stattfinden. Auch Marktstände ersparen eine Monatliche hohe Miete für Räume.
  • Verpackungsbeutel und Kartons bekommen wir ebenfalls größenteils gespendet.
  • Für das Sammeln verwenden wir spezielle Sammelboxen, die wir an verschiedenen Sammelstellen aufstellen werden - z.B. Kirchengemeinden, DM Märkte, oder auch beim Knopfverkauf auf dem Wochenmarktstand.


Die Sammelboxen bekommen wir von einem Sponsor, zumindest die ersten paar.

  • Glücklicherweise haben wir in der Ortschaft, in der wir beginnen werden, Kontakte zum Markt knüpfen können, wodurch sich für uns die Möglichkeit ergibt, mit unserem Projekt am Wochenmarkt und diversen weiteren Marktveranstaltungen teilzunehmen.
  • Zu Beginn arbeiten die Mitarbeiter ehrenamtlich. Sobald die Einnahmen dies erlauben, sollen alle für ihre Tätigkeit auch bezahlt werden. Wenn das "Unternehmen" wächst, wollen wir die Arbeitsplätze ausweiten, um noch mehr Betroffenen die Möglichkeit zur Teilhabe zu geben.


NEXT STEPS

Die erste Massnahme zur Realisierung dieser "lange brütenden Idee" war die Motivation zur Teilnahme an einem Wettbewerb (auf diesen hier wurde ich erst heute aufmerksam) . Derzeit bauen wir noch an einer Homepage, die ab Dezember evtl schon online gehen soll. Ein Postfach wird eingerichtet. Die Boxen vom Sponsor werden organisiert und in verschiedenen Geschäften, und/oder Kirchengemeinden aufgestellt. Ein Zeitungs- und Radioberichte sollen folgen. Erste Kontakte zum lokalen Markt hier wurden geknüpft und Erkundigungen eingeholt. Auf einem Weihnachtsmarkt wurde bereits ein Termin für Dezember vereinbart um dort die ersten "Produkte" zu verkaufen die Standgebühren betragen ca. 140 Euro.


Auf dem Markt
in einer Kleinstadt wurde bereits die erste Resonanz getestet und Partner gefunden ( Markthändler die uns unterstützen wollen) Kontakt zur Kommune und lokalen Vereinen soll aufgenommen werden um zu sehen ob "Synergien" entstehen oder genutzt werden könnten. Auch Märkte im Umkreis sind interessant und sollen ins Auge gefasst werden soweit die Mobilität das im Anfangstadium zulässt. Zunächst arbeiten wenige (4) beteiligte ehrenamtlich wie zb die Logo-entwicklung und die Websiten-erstellung und die jetzt schon begonnene "Sortierung" von Knöpfen. Ebenso Erarbeitung von Arbeitsanweisungen für später. Testverkäufe etc. Wir betreiben allerhand Massnahmen um auf uns aufmerksam zu machen, die uns zunächst nichts kosten, wie etwa: Die teilnahme auch an DIESEM Wettbewerb, und viele andere "Verteiler-prozesse" Presseaktionen, Mundpropaganda etc und einige andere Aktionen.

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(10) Kommentare

Ulrike Sorgenicht

11.2.2021Antworten

Hallo und nachgefragt, wohin ich gesammelte Knöpfe meiner Mutter hingeben kann?
Danke und mit freundlichen Grüßen
U.Sorgenicht

Knopfpojekt

13.5.2011Antworten

Hallo
wer mal zufällig hier hin kommt und wissen will wie es weiter ging: wir haben bald in der BRD verschiedene Sammelstellen zb:Kassel, Berlin, München, Olpe, Dortmund, Essen, Witten, Nürnberg. Bisher sammeln verschiedene Stellen in Schwerte und Plettenberg für uns. In Schwerte zb hat das Rathaus eine Sammelstelle und zwei Geschäfte nehmen für uns Knöpfe an.
Wer uns weiter unterstützen will – wir sind derzeit wieder in einem Wettbewerb und benötigen dringend ganz viele Stimmen und zwar hier: http://goo.gl/lWWKX
Bitte das auch an möglichst viele Leute weiter geben, denn diesmal kann jeder nur einmal abstimmen. Danke.

Verena

22.11.2010Antworten

Ähm wo kann ich meine Stimme zum Voten geben?, ansonsten Tolle Sache! Weiter so!.

Lg Verena

Jungfer

13.11.2010Antworten

Ich kann mich nur den guten Wünschen für das Projekt anschließen. Auch ich habe Knöpfe, die ich gerne loswerde. Ich werde Mundpropaganda für dieses Projekt machen.

Katja Hardenfels

4.11.2010Antworten

für die Frage wohin mit den Knöpfen: Adresse ist zu erfahren unter: [email protected]
haben wir eigens dafür eingerichtet ;-)
Ausserdem wird noch näheres dazu demnächst im Blog bekannt gegeben, sobald wir die Postfach-nummer haben (die geht aber nur für Maxi-briefsendungen, alles andere – > per mail vereinbaren.
Vielen Dank an alle Unterstützer, wären wir früher eingestiegen, oder gar von Anfang an dabei gewesen, hätten wir NOCH MEHR Punkte sammeln können, aber auch so war das eine tolle Erfahrung auch zu sehen, wie und wo Netzwerke und Mundpropaganda reichen, bei uns war es “um die ganze Welt” eine Erfahrung die ich nicht missen möchte.
Werde auch Samstag in Berlin sein um zu sehen und gesehen zu werden – zwecks “Kontaktknüpfung”, Verbreiterung und Verfestigung unserer Idee, die gerade über das Konzept hinauszuwachsen beginnt. Dank der vielen tatkräftigen Unterstützung!!

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