Blog-Parade zum Thema: Gründen mit Komponenten

Bevor am 29. & 30.10.2011 in Berlin wieder über 1.000 Gründer und erfolgreiche Unternehmer zum Entrepreneurship Summit zusammenkommen und voneinander lernen werden, möchten wir mit einer Blog-Parade die Diskussion bereits online eröffnen und fordern Sie, unsere Leser, hiermit auf, aktiv mitzumachen!

Das Motto unserer „Blog-Parade“ ist „Gründen mit Komponenten“

Wir bitten alle Blogger, Portal-, Online Magazin-, Facebook Page- und Videokanal-Betreiber darum, ab sofort bis zum 27. Oktober 2011 einen Beitrag auf Ihren Medien zu diesem Thema zu veröffentlichen.

Schreiben Sie, was Sie zu sagen haben – was und wie, bleibt selbstverständlich komplett Ihnen überlassen. Bitte senden Sie uns den Link zu Ihrem Beitrag per E-Mail an kopf-schlaegt-kapital ÄT entrepreneurship PUNKT de, sobald Sie diesen veröffentlicht haben.

Wir sammeln die Veröffentlichungen und erstellen eine Übersicht aller konstruktiven Beiträge mit direkten Links zu Ihren Artikeln.

Veröffentlichen Sie gern einen Link zu unserem „Ursprungsartikel“, und fordern Sie Ihre Leser ebenfalls dazu auf, sich durch eigene Beiträge öffentlich an dieser Diskussion zu beteiligen!

Hier nun unser Ausgangs-Artikel zum Thema Gründen mit Komponenten

Bei vielen Menschen herrscht die Vorstellung vor, dass ein Unternehmen ein handfestes Gebilde ist aus Räumen, Arbeitsplätzen und Mitarbeitern. Es werden dort Produkte oder Dienstleistungen erstellt, was Organisation und Management erfordert.
Streichen wir für einen Moment diese konventionelle Vorstellung von „Unternehmen“ in unseren Köpfen und verabschieden uns von gewohnten Vorstellungen. Wir können uns nämlich dem Thema „Gründen“ auch ganz anders nähern.

Die Frage, die wir uns stellen können, heißt: Kann ich nicht aus bereits Vorhandenem etwas Neues zusammenstellen? Die entscheidende Arbeit passiert nämlich im Kopf des Gründers.
Ein modernes, hoch arbeitsteiliges Wirtschaftssystem stellt Vieles zur Verfügung, was man als Komponenten nutzen kann. Aus dem Baukasten, der uns zur Verfügung steht, und der täglich an Bauteilen und Varianten noch zunimmt, gilt es, neue Kombinationen oder effizientere Abläufe zu finden.

In einem solchen Modell besteht die Aufgabe der Gründer darin, sich

  • erstens ein Konzept auszudenken,
  • zweitens die Partner zu finden und
  • drittens das Zusammenspiel der Komponenten zu koordinieren und zu kontrollieren.

Die Gefahr, den Gründer mit einer Vielzahl von Anforderungen – etwa betriebswirtschaftlicher, rechtlicher, organisatorischer Art – zu überfordern, wird dadurch entscheidend geringer.

Der Gedanke des Gründens aus Komponenten baut auf der in angelsächsischen Ländern zu beobachtenden Tendenz auf, unternehmerisches Handeln unter zwei verschiedenen Aspekten, nämlich Entrepreneurship (Wie kommt das Neue in den Markt?) und Business Administration (Wie organisiere und verwalte ich ein Unternehmen?) zu betrachten. Heute sind beide Aufgaben derart umfangreich geworden, dass sie nur noch schwer von Gründern gleichzeitig zu erfüllen sind.

Die RatioDrink AG ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein solches Modell konkret in der Praxis aussieht:

Apfelsaftkonzentrat wird vom Hersteller bezogen und in einem Abfüllbetrieb in eine Drei-Liter-Bag-in-Box-Vorratspackung gebracht. Aufträge nimmt ein Bürodienstleister entgegen; das gesamte Rechnungswesen wird von einem Anbieter für Warenwirtschaftssysteme übernommen. Auch der Versand ist ausgelagert. Die hier genannten Komponenten werden von professionellen Betrieben oder Dienstleistern wahrgenommen.

Die Gründer von Skype, des Telefonanbieters über Internet, führten dieses Prinzip im Hightech-Bereich vor. Skype benutzt eine schon seit Jahren bekannte Standardtechnologie, macht damit den Telekomkonzernen Konkurrenz, und das zu Preisen, die weit unter denen der Konzerne liegen. Die entscheidende Innovation des Unternehmens lag nicht in der Eigenentwicklung eines Produkts, sondern in der bedienungsfreundlichen Ausarbeitung und der Verbesserung von Schnittstellen. Gemessen mit dem Maßstab technologischer Neuentwicklung ist das eine relativ geringe Leistung – aber mit erstaunlichem wirtschaftlichem Ergebnis

Das Komponentenmodell hat entscheidende Vorteile. Es ist bekannt – und in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben –, dass junge Unternehmen nach der Gründung mehrere typische Phasen wachsender Komplexität durchlaufen, in denen sie in Krisen geraten und nicht selten scheitern. Mittels Komponenten verringern sich die Gründungsrisiken wesentlich, denn der Gründer greift mit ihnen auf etablierte, routinierte Einheiten zu, die bereits mit großen, effizienten Betriebsgrößen und hoher Professionalität arbeiten. Auch profitiert er von deren Wissen.

Das eigene Unternehmen kann wachsen, aber der vom Gründer selbst betriebene Kern bleibt klein – und damit überschaubar und bewältigbar. Darüber hinaus hat dies für den Gründer den wesentlichen Vorteil, dass er sich auf das Geschäftsmodell und seine Weiterentwicklung konzentrieren kann, statt sich im Tagesgeschäft der Unternehmensverwaltung – der Business Administration – aufzureiben.

Das Einsetzen von Komponenten verändert das Problem der „Umsetzung“ des Geschäftskonzepts radikal – und zwar quantitativ wie qualitativ. In den Komponenten ist die Umsetzung professionell delegiert. „Umsetzung“ reduziert sich auf die Kombination von Komponenten. Dies erhöht die (bisher geringen) Überlebenswahrscheinlichkeiten von Neugründungen ganz erheblich.

Die Vorteile des Komponentenmodells sind enorm.

  • Statt zum überarbeiteten Selbständigen zu werden, ermöglicht es dem Gründer, in Konkurrenz zu treten mit seinen markterfahrenen Mitanbietern.
  • Es sind fast keine Investitionen erforderlich; damit entfällt die aufwändige Suche nach Kapitalgebern. Variable Kosten treten nur auf, wenn auch wirklich Bestellungen eingehen. Finanzierungsaufwand und Risiken reduzieren sich erheblich.
  • Im Vergleich zu den konventionellen Formen können Gründungen rascher, einfacher und professioneller erfolgen.
  • Auch die Unerfahrenheit vieler Gründer wird durch professionell geführte Komponenten aufgefangen.

Natürlich bleibt betriebswirtschaftliches Denken und Handeln notwendig, aber vieles davon wird durch die in den Komponenten eingebettete Professionalität der Dienstleister übernommen. (Auszüge aus: Kopf schlägt Kapital, Hanser Verlag 2010)

Nun sind Sie an der Reihe – im Rahmen unserer Blog-Parade: Kennen Sie Firmen oder Unternehmer, die das Komponentensystem erfolgreich umgesetzt haben? Kennen Sie vielleicht Komponenten, die es Gründern ermöglichen, leichter zu gründen? Gibt es Literatur, die Sie zu unserem Thema empfehlen möchten? Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge!

Eine Idee zu “Blog-Parade zum Thema: Gründen mit Komponenten

  1. Ida sagt:

    Dieser Artikel klingt sehr innovativ und interessant, ich versuche mich momentan selbstständig zu machen! Im Hightech-Bereich brauche ich allerdings noch viel Aufbereitung. Ich glaube auch, dass man sich physisch und psychisch darauf vorbereiten muss.

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