Überleben traditionelle Informationsgüter die Virtualisierung?

Veröffentlicht am: Nov 5, 2006
Entrepreneurship Campus

Von Entrepreneurship Campus

Überleben traditionelle Informationsgüter die Virtualisierung?

Prof. Faltin machte mich auf den äußerst interessanten Dokumentarfilm „Who killed the electric car“ aufmerksam, den man bis vor kurzem auf Google Video umsonst anschauen konnte. Als ich dem Link folgte, bekam ich nur eine sehr pauschale Meldung das Video sei nicht verfügbar.

Erlauben Sie mir diesen Fall zu nutzen um auf die Probleme der klassischen Copyright-Regelungen im Netz aufmerksam zu machen: google musste den Inhalt höchstwahrscheinlich runter nehmen, da er intellectual property Rechte verletzt hat.

Ethisches & praktisches Dilemma: Wer ist schuldig? Der Anbieter des Films (google), der Uploader oder gar Sie als Downloader?

Oder brauchen wir ein neues Copyright und Geschäftsmodelle, die – wie die namhaften Autoren der Magna Carta for the knowledge age es ausdrücken - in einem Raum in dem digtiale Güter „fast ohne Kosten repliziert werden können“ funktionieren?

Zum Einstieg in dieses Thema empfehle ich "Designing Business for an Open World" und grundsätzlich die Creative Commons Lizenzen (http://creativecommons.org/ - "Enabling the legal sharing and reuse of cultural, educational, and scientific works") von Lawrence Lessig. Letzterer macht als Autor vor, welche ‚Vermarktungs’-strategien heute erfolgreich sind und wie man intellektuelle Arbeit „crowd-sourcen[1]“ kann. Sein Buch „Code – and other laws of cyberspace“ war als wiki-online-Buch für Kommentare und ‚Verbesserungen’ für alle Interessierten frei zugänglich. So wurde sein Buch erstens zur Wissensplattform (die z.b. junge Wissenschaftler nutzen konnten, um durch intelligente Beiträge auf sich aufmerksam zu machen); Zweitens werden alle, die etwas auf der Plattform geschrieben haben, fuer ‚ihre Publikation’ werben…

Es ist zu früh um die Auswirkungen dieser neuen Herangehensweise abzuschätzen, aber eines steht fest, die spontanste Kritik „viele Köche verderben den Brei und speziell, wenn keine Selektion der Beitraege stattfindet, ist das Niveau bestimmt schwach“ trifft empirisch nicht zu. ‚Offene soziale Systeme’ funktionieren auf erstaunlich hohem Niveau; es scheint, dass (abgesehen von einigen Radikalen und Vandalen) sich die große Mehrheit nur zu Themen äußert, zu denen sie ein/e entsprechend fundierte/s wissen/meinung hat. (Außerdem bedingt wohl auch das Niveau des Textes das Niveau der Leser)

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(1) Kommentare

Jan Hachenberger

20.12.2006Antworten

Zu diesem Thema kann ich folgendes Buch empfehlen:

“Intellektuelles Eigentum im Zeitalter von Digitalisierung und Internet. Eine ökonomische Analyse von Missbrauchskalkülen und Schutzstrategien”

Die Frage nach einer geeigneten Strategie, zum Schutz von intellektuellen Ressourcen wird darin ausführlich behandelt.

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